Sonntag, 29. Juni 2008

ZUM-Wiki

ZUM-Wiki: Offene Plattform für Lehrinhalte und Lernprozesse, die einen Austausch und Informationen rund um das Thema Unterricht bietet.

Sonntag, 22. Juni 2008

...

Bei meiner Recherche bin ich gerade über den Weblog von B. Jörissen gestolpert. Für alle, die sich vielleicht auch einmal mit Avataren, digital games vs. virtual worlds etc. befassen wollen ...

Samstag, 21. Juni 2008

Semesterende

Heute werde ich meinen Blog erstmals dazu nützen, eine private Notiz zu hinterlassen, da ich so erleichtert bin, zumindest alle Blöcke in diesem Semester hinter mich gebracht zu haben. Das heißt zwar noch lange nicht, dass ich damit weniger zu tun habe, aber ich muss wenigstens samstags nicht mehr an die Uni. Ich denke, euch geht es zu Semesterende genauso.
In diesem Sinne wünsche ich allen noch einen guten Semesterausklang und viel Glück bei Prüfungen etc.

Montag, 16. Juni 2008

Vertiefung: Hans Magnus Enzensberger

Einleitung

Im Rahmen einer Lehrveranstaltung habe ich mich kürzlich mit Hans Magnus Enzensberger auseinandergesetzt. Dabei ist mir erst bewusst geworden, dass seine Medientheorie bereits in Richtung Web 2.0 gelesen werden kann. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle mit Hans Magnus Enzensberger beschäftigen.

Zu Beginn stelle ich Hans Magnus Enzensberger kurz bevor, bevor ich Zitate bzw. Paraphrasen aus dem „Baukasten zu einer Theorie der Medien“ anführe. In Klammer befindet sich die jeweilige Seitenzahl der unten angeführten Referenzliteratur.

Hans Magnus Enzensberger (*1929) verfasste 1970 den Essay „Baukasten zu einer Theorie der Medien“. Weiters analysierte er deutsche Großmedien wie „Spiegel“, „Frankfurter Allgemeine“ und „Bild“. Er prägte Begriffe wie den der „Bewusstseinsindustrie“, den er von Adorno und Horkheimer („Kulturindustrie“) überholte. Hans Magnus Enzensberger ist Lyriker, Essayist, Zeitdiagnostiker, Vordenker und laut dem italienischen Marxisten Antonio Gramsci ein „großer Intellektueller“ (Glotz 1997, 7).


Baukasten zu einer Theorie der Medien, Kursbuch 20, März 1970

„Das offenbare Geheimnis der elektronischen Medien […] ist ihre mobilisierende Kraft.“ (98)
Die elektronischen Medien machen erstmals in der Geschichte möglich, dass Massen an gesellschaftlichen Prozessen mitwirken können. Dadurch könnten die Kommunikationsmedien, die bisher den Namen zu Unrecht tragen, ihre wahre Funktion erlangen. In der heutigen Gestalt führen Fernsehen und Film nicht zur Kommunikation sonder zu deren Verhinderung. Diese Medien lassen keine Wechselwirkung zwischen Sender und Empfänger zu. Das Feedback wird auf das Minimum reduziert (99).
Die Technik kennt keinen Unterschied zwischen Sender und Empfänger. Ein Transistorradio kann, von seinem Bauprinzip her, auch ein potentieller Sender sein. Die Entwicklung vom reinen Distributions- und Kommunikationsmedium ist kein technisches Problem. Sie wird aus politischen Gründen bewusst verhindert.

„Die neuen Medien sind ihrer Struktur nach egalitär.“ (107) Ein Schaltvorgang ermöglicht die Teilnahme im Gegensatz zu älteren Medien (Buch, Tafelschreiben, …), die nur einer begrenzten Gruppe zugänglich sind.
Die neuen Medien heben die Bildungsprivilegien auf, damit auch das kulturelle Monopol der bürgerlichen Intelligenz (107).

Medien besitzen eine Geschichte und tragen nicht zum Schwund des geschichtlichen Bewusstseins bei. Erstmals kann durch die Medien historisches Material festgehalten und jederzeit vergegenwärtigt werden. Dadurch führen sie den Menschen vor, dass Geschichtsschreibung immer Manipulation ist. Alle können auf die Informationen zugreifen – augenblicksbestimmter Zugriff (108).

Mediengeräte sind Konsumtions- und Produktionsmittel gleichzeitig. Da alle darauf Zugriff haben, sind sie sozialistische Produktionsmittel. Elektronische Medien unterscheiden nicht zwischen Produzenten und Konsumenten. Der Gegensatz wird durch ökonomische und administratorische Vorkehrungen künstlich hergestellt (108).
Beispiel: Telefon: für jede/n zugänglich
Telegraf: in der Hand von bürokratischen Organisationen

Zusammenfassung
Repressiver Mediengebrauch
Zentral gesteuertes Programm
Ein Sender, viele Empfänger
Immobilisierung isolierter Individuen
Passive Konsumentenhaltung
Entpolitisierungsprozess
Produktion durch Spezialisten
Kontrolle durch Eigentümer oder Bürokraten

Emanzipatorischer Mediengebrauch
Dezentralisierte Programme
Jeder Empfänger ein potentieller Sender
Mobilisierung der Massen
Interaktion der Teilnehmer, feedback
Politischer Lernprozess
Kollektive Produktion
Gesellschaftliche Kontrolle durch Selbstorganisation

Meine Meinung

Klammert man den politischen Hintergrund Enzensbergers aus, plädiert er dafür, dass alle Menschen Zugang zu den Medien haben und auch mitwirken können. Sie sind nicht nur (passive) EmpfängerInnen sondern zugleich auch (aktive) SenderInnen. Mit anderen Worten, jede/r kann im Sinne von Web 2.0 Content produzieren („Kollektive Produktion“) und andere daran teilhaben lassen. Natürlich muss eingeräumt werden, dass „alle“ relativierend gesehen werden muss.

Tim O’Reilly definiert Web 2.0 wie folgt:
Web 2.0 is the network as platform, spanning all connected devices; Web 2.0 applications are those that make the most of the intrinsic advantages of that platform: delivering software as a continually-updated service that gets better the more people use it, consuming and remixing data from multiple sources, including individual users, while providing their own data and services in a form that allows remixing by others, creating network effects through an "architecture of participation," and going beyond the page metaphor of Web 1.0 to deliver rich user experiences.“

Verwirft man den sozialistischen Wortlaut Enzensbergers, kann man sich die Frage stellen, ob er als „Vordenker“ von Web 2.0 bezeichnet werden kann. Die Partizipation aller steht im Vordergrund.

Literatur

Glotz, Peter (Hrsg.) (1997): Hans Magnus Enzensberger. Baukasten zu einer Theorie der Medien. Kritische Diskurse zur Pressefreiheit. München: Verlag Reinhard Fischer.

Beobachtungsteam

Liebes Beobachtungsteam,
ich möchte euch zu eurem ausführlichen und gut gegliederten Protokoll gratulieren.
Eine Kleinigkeit möchte ich jedoch korrigieren: Ich habe mich nicht mit Medienjugendschutz beschäftigt. Muss sich um eine Verwechslung handeln.

Liebe Grüße
Eva

Mittwoch, 4. Juni 2008

Recherche zu ePortfolio

Weblogs:

Projekte:

Portal:

  • Erwachsenenbildung (bm:uk): bietet Defintionen zu Portfolio im Allgemeinen, in der Schule, Europäisches Portfolio für Sprachen, ...

Beispiele:

Informationen zu ePortfolio:

Beobachtungsprotokoll 21.05.08-03.06.08

Die Einheit vom 21.05.2008 begann mit der Zusammenfassung der letzten Beobachtergruppe, deren Protokoll auf dem Weblog der Lehrveranstaltung zu lesen ist. Interessant erschien der Aspekt, dass demnach einige KollegInnen mit der Veröffentlichung ihres Storyboards gewartet haben und nachdem eine/r den Anfang gemacht hatte, die anderen nachzogen.
Anschließend präsentierte unsere LV-Leiterin die Arbeitsaufgabe, wobei wir dieses Mal die Auswahl hatten. Weiters setzten wir thematisch mit den Podcasts und deren Einsatz im Unterricht fort.
Im Team diskutierten wir dann über die Frage, ob Studierende heute anders lernen würden (aufgrund von Web 2.0-Tools). In unserer Gruppe einigten wir uns darauf, dass zur Beantwortung der Frage u.a. Studienrichtung, die Vertrautheit der Studierenden mit neuen Medien, der/die jeweilige Lehrende etc. herangezogen werden müssen. So berichtete ein Kollege von einem erfolgreichen Projekt an der Baufakultät. Leider habe ich unsere anregende Diskussion nicht verschriftlicht und sie kann daher an dieser Stelle nicht wieder gegeben werden.
Nach dieser Gruppenarbeit schloss ein weiterer theoretischer Input von Seiten unserer LV-Leiterin über „Medien und Recht“ an. In Zuge dessen recherchierten wir im Internet nach Creative Commons lizenzierten Materialien und erstellten im Wiki eine Liste.

In der letzten halben Stunde der Einheit vom 21.05.2008 gaben wir in Form eines Raumdiagramms der LV-Leiterin Feedback. Wir sollten uns unseren Lernvertrag ansehen und bewerten, wie weit wir gekommen seien. Schließlich stellten wir uns entlang einer Linie auf, inwiefern wir mit unseren (erreichten) Zielen in der LV (und mit der LV) zufrieden seien. Der Großteil konzentrierte sich im oberen Bereich, d.h. zufrieden, und im Mittelfeld. Aus der Gruppe meldeten sich einige, die ihren Standpunkt begründeten, was auch zu einer kleinen Diskussion innerhalb der TeilnehmerInnen führte.

Innerhalb der vorgegeben zwei Wochen konnte ich keine großen gruppendynamischen Prozesse wahrnehmen. Allerdings konnte ich ein paar interne Kommentare entdecken; einige Kommentare warten vermutlich noch auf die Bestätigung der jeweiligen BloggerInnen. Die Weblogs sind unterschiedlich gestaltet und unterscheiden sich auch darin, ob jemand sich dafür entscheidet, ihn auch privat zu nutzen oder ausschließlich für die Aufgabenbearbeitung der LV. Deshalb unterscheiden sich die Weblogs mit fortschreitender Zeit immer mehr - was auch dem selbstorganisierten Lernen gerecht wird. So wurde auch die weit gestellte Aufgabe unterschiedlich aufgefasst und reichte von thematischer Vertiefung bis hin zur reinen Reflexion.

Ergänzung am 4.06.2008: Eine Kollegin berichtet von externer Kommunikation über Weblogs

Sonntag, 1. Juni 2008

Wikis im Fremdsprachenuntericht

Ich möchte im Folgenden auf Wikis eingehen, wobei ich meinen Schwerpunkt auf den Fremdsprachenunterricht lege. In meinen Ausführungen folge ich dem Artikel „Gemeinsames Schreiben im Wiki-Web“ von Eva Platten (s. Eva Platten, Gemeinsames Schreiben im Wiki-Web - Aktivitäten in einer untutorierten Schreibwerkstatt für fortgeschrittene Deutschlernende. Zeitschrift für Interkulturellen Fremdsprachenunterricht 13:1, 2008, 22 S.).

1. Allgemeines zu Wikis

Wie wir bereits in der LV gehört haben kommt der Ausdruck „wiki wiki“ aus dem Hawaiischen und bedeutet „schnell“. 1995 entwickelte Ward Cunningham die Technologie von Wiki, kurz für Wiki-Web oder WikiWiki-Web, wodurch eine gemeinsame Erstellung von Internetseiten möglich wurde. Damit wollte man das schnelle Verfassen von Texten (online), deren Veröffentlichung im WWW und das Editieren durch Andere ermöglichen. Die so erstellten Websites können dann von allen gepflegt werden.


Der Begriff „Wiki“ kann verwendet werden für:


- Die Software im Sinne von „einen Wiki installieren“
- Das Web, d.h. jene Seiten, die mit dieser Software erstellt wurden
- Das Prinzip „Jeder kann alles editieren“



Zu den Eigenschaften eines Wikis zählt Folgendes:

- Gemeinsame Erstellung und Pflege des content
- Einfaches Formatieren und Verlinken der Seiten ohne HTML-Kenntnisse
- Revisionskontrollsystem: Herstellung der ursprünglichen Version nach der Veränderung oder Löschung einer Seite
- Differenzfunktion: Veränderungen des/der letzten Autors/Autorin werden (farbig) angezeigt. Dadurch können die Versionen verglichen werden
- Chronologische Übersichtsliste der veränderten Seiten
- Backlink-Funktion: Liste von Verweisen (auf eine Seite)
- Funktion der Suche innerhalb des Wikis
- Automatische Archivierung aller Bearbeitungsversionen
- Uploadfunktion für Dateien
- Möglichkeit der Einschränkung der Offenheit des Systems durch Benutzerrechte, Anmeldungsverpflichtung



Wikipedia zählt wohl zum bekanntesten Wiki und stellt laut Möller (2003) „de[n] bisherige[n] Höhepunkt der Wiki-Entwicklung – und vielleicht de[n] Beginn einer neuen Internet-Ära“ dar. Wikipedia – als Web 2.0-Tool - zeichnet sich durch „social network“ und „user generated content“ (vgl. Hornig 2006) aus.



2. Wikis und Didaktik


Wikis wurden relativ spät für didaktische Zwecke entdeckt. Damit z.B. keine urheberrechtlichen Verletzungen im Wiki vorfallen, müssen die Lernenden darüber informiert werden.
Viele LernerInnen setzen Wikis (noch) mit Wikipedia gleich und sehen nur die Lexikonfunktion. Eva Platten (2008) verweist aber auch auf die Funktion „als Publikations- und Kommunikationsmedium im Rahmen von (Schreib-)Projekten und Seminaren oder als Übersetzungswerkstatt.“ Wikis können v.a. bei blended learning verwendet werden, um den LernerInnen ein leichteres Zusammenarbeiten zu ermöglichen.

Für Deutsch als Fremdsprache (DaF) – Lerndende bietet sich lt. Platten die „Interaktive Schreibwerkstatt im Wiki-Web“ auf „JETZT Deutsch lernen“ an (existiert seit 2005).
„Die Idee war es also, Lernenden in einem offenen Raum die Möglichkeit zu geben, ihre Schreibkompetenzen anzuwenden und zu verbessern - dies kann und soll in Interaktion und in Kooperation mit anderen Lernenden geschehen - sowie ihre schriftlichen Produkte eigenständig, direkt und ohne redaktionellen Filter zu veröffentlichen und zu bearbeiten.“ (Platten 2008)

Die erste Aufgabe in diesem Wiki war die Fortsetzungsgeschichte „Grenzenlos – Eine Reise um die Welt“. Dabei schrieben LernerInnen (unter Angabe ihres Namens und des Herkunftslandes) gemeinsam an einem Text. Jede/r sollte direkte an die vorhergehende Textpassage anknüpfen und einen kohärenten Text entstehen lassen. Dabei muss man den Text verstanden haben, um weiter schreiben zu können.



3. Meine Meinung


Ich finde, dass diese Interaktive Werkstatt dazu beitragen kann, dass LernerInnen aus aller Welt gerne Deutschlernen. Sie können sich mit anderen LernerInnen austauschen und dabei auch über ihren Lernprozess reflektieren. Das gemeinsame Schreiben von Geschichten ermöglicht ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Die LernerInnen können selber ein Produkt konstruieren und die Sprache anwenden.

Zudem bietet die Website einen Chat, Übungen etc. Bei den Übungen möchte ich positiv hervorheben, dass sie gemäß der aktuellen Fremdsprachendidaktik in "Aufgabe vor/während/nach z.B. dem Lesen" unterteilt sind.